Im Gespräch mit Thomas Rottensteiner

Der Präsident der Buam über seine Entscheidung 2021 nicht mehr zu kandidieren

Das Interview mit Thomas Rottensteiner im Sportteil der Samstag/Sonntag. 21./22. März Ausgabe der Dolomiten endet mit folgendem Satz: „…Wir werden alles unternehmen, dass es bei uns am Ritten weiterhin Eishockey gibt. Auch weil es meine letzte Saison als Präsident sein wird.“

Wir haben mit Thomas über seine Entscheidung, bei den nächsten Wahlen nicht mehr als Präsident zu kandidieren gesprochen.

Thomas, mit deinem Interview in der Dolomiten hast du wahrscheinlich einige überrascht, andere wussten schon Bescheid. Bei der Gesellschafterversammlung im August 2019 haben du und Vizepräsident Georg Eisath angekündigt, dass ihr dem Verein noch bis 2021 zur Verfügung stehen werdet. Seit wann spielst du mit dem Gedanken zurückzutreten und aus welchen Gründen?

Ich habe das alles immer sehr gerne gemacht, spüre aber schon länger, dass es Zeit für einen Wechsel ist. Vor 16 Jahren, also in der Saison 2004/2005, habe ich die Sektion Eishockey am Ritten übernommen, ursprünglich alleine. Bald darauf haben mir einige Freunde tatkräftig unter die Arme gegriffen, Georg war einer von ihnen. Wir machen das somit schon eine ganze Weile, mit Höhen und mit Tiefen. Der Verein steht heute aber sehr gut da, sei es organisatorisch wie finanziell. Aus sportlicher Sicht haben wir zusammen mit einem sehr motivierten Vorstand, tollen Spielern, großartigen Sponsoren und einer Vielzahl an freiwilligen Helfern alles gewonnen was es für uns zu gewinnen gab. Kurz gesagt, Ritten ist zu einem der erfolgreichsten Vereine Italiens geworden. Trotzdem gelingt es uns von Jahr zu Jahr weniger, die Menschen am Ritten für Eishockey zu begeistern. Man „erblindet“ nach so vielen Jahren, es braucht neue Impulse und dazu brauchen wir neue, junge Köpfe!

Du hast deinen Rücktritt 2 Jahre vorher bekannt gegeben, wieso?

Ritten hat eine große Eishockeytradition. Es ist wichtig, dass es weiterhin Eishockey in unserer Gemeinde gibt, es ist aber bei Gott nicht selbstverständlich. Deshalb sehe ich es als notwendig, junge, willige Menschen aufzubauen die das weiterführen. Dazu braucht es Zeit.

Eine Saison ist seither vergangen. Sie ist nicht so verlaufen wie gewünscht und hat aufgrund der aktuellen Situation schneller geendet als geplant. Unabhängig davon und der ungewissen Situation für die nächste Saison – was ist der Plan für eine reibungslose Übergabe?

Es ist richtig, wir wissen derzeit alle nicht was uns in nächster Zukunft erwartet. Trotzdem, oder gerade deshalb, sollten wir gemeinsam positiv bleiben. Die Amtszeit des derzeitigen Verwaltungsrates endet mit der Gesellschafterversammlung im August 2021. Die Entscheidungen wie es weitergehen soll, müssen aber bereits im Frühjahr davor getroffen werden. Deshalb muss es unser Ziel sein, bereits für die kommende Spielzeit Leute in unseren Vorstand einzubauen, die mitarbeiten und dann die Planungen für die Saison 2021/2022 in ihrem Sinne gestalten. Dazu sehe ich es als fast notwendig unsere beiden Manager Doris Lintner und Adolf Insam auch darüber hinaus im Verein zu halten.

Was würdest du dir für den Verein wünschen?

Die Rittner Buam sind für mich eine Herzensangelegenheit. Deshalb wünsche ich mir einen neuen, dynamischen Verwaltungsrat, der Eishockey am Ritten im Sinne der Buam weiterbringt.

Was passiert, wenn sich kein neuer Präsident finden lässt?

Der Italiener sagt: „morto un papa, si fa un altro“, deshalb gehe ich stark davon aus, dass sich jemand findet. Alle Interessierten sind gefragt, ich werde meinen Entschluss auch nicht ändern, falls es keinen neuen Kandidaten gibt. Es liegt somit nicht alleine an mir einen Nachfolger zu finden.