Für die Rittner Buam ging es ohne Dan Tudin und Michael Lang in das wichtige Auswärtsspiel. Die Blau-Roten standen in der Anfangsphase sehr tief und spielten in der Defensive sehr diszipliniert. Zwar musste in der vierten Minute Gabri auf die Strafbank, doch die Heiskanen-Truppe überstand diese Unterzahlsituation schadlos. Die Hausherren waren zwar spielbestimmend, taten sich jedoch schwer, klare Möglichkeiten herauszuarbeiten. So spielten individuelle Fehler der Gäste den Vorarlbergern in die Karten. Mitte des Startdrittels prallten zwei Rittner Spieler zusammen, doch Königs Abschluss konnte Treibenreif entschärfen. Kurz darauf kam es zu einem Turnover an der Blauen Linie der Südtiroler, Wilfan zog ab, Treibenreif konnte den Puck nicht festhalten und irgendwie kullerte die Scheibe in die Maschen. Die Rittner wirkten danach verunsichert, doch die Blau-Roten konnten sich auf Treibenreif verlassen, der zunächst Karkls und im Anschluss D’Alvise den Zahn zog. Vor Karkls Chance hatten die Gäste ihre beste Möglichkeit, doch der Puck knallte an den Pfosten. Gegen Ende des ersten Drittels betrieben die Rittner ein tieferes Forechecking und unterbanden die Lustenauer Angriffsversuche früher. Trotzdem ließ das Team von Mike Flanagan immer wieder die eigene Klasse aufblitzen.
Im Mitteldrittel machten sich die Rittner Buam das Leben gleich selbst schwer. Zuerst musste Spinell in die Kühlbox (20.12) und nur 38 Sekunden später erwischte es auch Lutz. Diese Einladung nahmen die Hausherren dankend mit Karkls an, der einen Onetimer zum 2:0 im langen Eck versenkte (21.22). Wenig später knallte Lustenaus Nummer 22 den Puck an den Pfosten, bevor Ozolins an Treibenreif hängenblieb. Die Vorarlberger spielten die Heiskanen-Truppe in dieser Phase an die Wand und erhöhten in der 26. Minute auf 3:0, als Grabher Meier die Scheibe für D’Alvise zurechtlegte und dieser einen Torpedo hinter Treibenreif versenkte. Rittens Coach Heiskanen stellte jetzt die Linien um, beorderte Sharp für Öhler in den ersten Block und fortan lief es in der Offensive besser. So verkürzte Spinell mit seinem 18. Saisontor auf 1:3. Der Anschlusstreffer stachelte die Gäste an, doch mitten in der Rittner Druckphase kassierte Giacomuzzi eine Zeitstrafe. Sie fiel nicht ins Gewicht und die Blau-Roten wurden im Anschluss von Minute zu Minute stärker. Zehn Sekunden vor der zweiten Pause wurden sie schließlich belohnt, als Sharp das 2:3 glückte. Spätestens nach dessen 17. Saisontreffer war für ein feuriges Schlussdrittel gesorgt.
Dort begannen die Buam stark, ließen mit Spinell aber gleich zwei Möglichkeiten liegen. In der 45. Minute überfuhr Lutz Lustenaus Goalie Reihs, für den das Match damit zu Ende war. In den fünf Minuten Überzahl erarbeiteten sich die Hausherren einige Möglichkeiten, doch Treibenreif ließ sich nicht ein weiteres Mal überwinden. In der 52. Minute hätte D’Alvise für die Vorentscheidung sorgen können, doch der Puck drehte sich nach seinem Abschluss unglücklich und kullerte nicht über die Linie. Postwendend hätte Quinz den Ausgleich erzielen müssen, blieb jedoch aus kurzer Distanz an Reihs hängen. Dann hatten die Blau-Roten Pech, als Spinell fünf Minuten vor Schluss die Torumrandung traf. Fast gleichzeitig fing sich Marzolini eine Strafe ein, die D’Alvise mit dem 4:2 bestrafte (56.12). In der Schlussphase setzten die Rittner Buam alles auf eine Karte, nahmen auch den Goalie vom Eis, doch die Tore fielen durch Grabher Meier und Wilfan auf Seiten der Vorarlberger.
EHC Lustenau – Rittner Buam 6:2 (1:0, 2:2, 3:0)
Tore: 1:0 Wilfan (10.53), 2:0 Karkls (21.22/PP2), 3:0 D’Alvise (25.33), 3:1 Markus Spinell (27.46), 3:2 MacGregor Sharp (39.50), 4:2 D’Alvise (56.12/PP), 5:2 Grabher Meier (57.48/EN), 6:2 Wilfan (59.23/EN)
Stand in der Serie (best of three): 2:0 (7:2, 6:2) – Lustenau steigt ins Viertelfinale auf
Alle Ergebnisse des Playoffs: https://www.alps.hockey/en/playoffs
Foto: Max Pattis